Mythos 1: Für die Adenoiddiagnose ist eine Röntgenaufnahme erforderlich.
Röntgenfilme sind für die Diagnose der Adenoidgröße oft nutzlos, es ist nicht möglich, den Adenoid auf diesen Filmen klar zu unterscheiden und über seine Größe zu entscheiden. Die beste Methode zur Diagnose von Adenoiderkrankungen ist die Durchführung einer endoskopischen (Kamera-)Untersuchung.
Mythos 2: Die Behandlung mit Antibiotika sollte zunächst bei Adenoidgröße erfolgen.
Wenn zum Zeitpunkt der Diagnose eine akute Infektion vorliegt, kann bei einem Kind, bei dem eine Adenoidvergrößerung diagnostiziert wurde, eine Antibiotikabehandlung durchgeführt werden. Bei Kindern ohne Anzeichen einer Infektion führt eine Antibiotikabehandlung jedoch nicht zu einer Reduzierung der Adenoide.
Mythos 3: Kortisonsprays reduzieren die Adenoidgröße.
Es gibt zu diesem Thema nicht genügend wissenschaftliche Beweise. Cortison-Nasensprays können bei Kindern mit Allergien wirksam sein. Allerdings ist die Wirkung von Kortisonsprays auf Adenoide bei nicht allergischen Kindern recht begrenzt.
Mythos 4: Nach einer Adenoidoperation sollte das Kind nur flüssige, weiche Nahrung zu sich nehmen.
Nach einer Adenoidoperation können Kinder in kurzer Zeit ohne Einschränkungen ernährt werden.
Mythos 5: Adenoidrezidive nach einer Operation
Wenn die Adenoide bei der Operation nicht vollständig entfernt werden, kann es zu einem Nachwachsen der Adenoide und einem erneuten Auftreten der Beschwerden kommen. Diese Rate liegt bei etwa 15-20 %. Da jedoch bei Operationen unter direkter Sicht mit der endoskopischen Methode das gesamte Adenoid entfernt werden kann, ist die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Auftretens sehr gering.